
Sichtbarkeit im Netz – darum ist sie für Handwerksbetriebe so wichtig

ine gute Sichtbarkeit im Netz ist für Handwerksunternehmen zunehmend von Bedeutung. Denn sie ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens. Mit einer durchdachten Strategie lässt sich die Sichtbarkeit optimieren. Aber warum ist sie so wichtig und was können Handwerksbetriebe tun, um die eigene Sichtbarkeit zu verbessern?
Was bedeutet eine „gute Sichtbarkeit“ im Netz?
Die Sichtbarkeit ist ein Zusammenspiel aus vielen Teilbereichen. Hier geht es nicht darum, einfach nur leicht gefunden zu werden. Es geht vor allem darum, von den richtigen Personen und aus dem richtigen Grund gefunden zu werden.
So kann ein Malerbetrieb etwa einen Blog betreiben, der wichtige Tipps für Handwerker bereithält. Korrekt beworben kann ein solcher Blog ein enorm hohes Potenzial bieten, um viel Traffic zu produzieren. Die hohe Besucherzahl ist jedoch für das Unternehmen nur in geringem Umfang relevant, wenn sich daraus keine Aufträge ableiten lassen. Sind die Besucher nur auf der Seite, um Infos für ein eigenes Bauprojekt zu finden, ist die Chance daher gering, das Auftragsbuch darüber zu füllen. Dies zeigt auf, dass eine gute Strategie für die Erhöhung der Sichtbarkeit umfassend auf das eigene Unternehmen angepasst werden muss. Nur so können alle Bereiche erfolgreich umgesetzt werden.
Content über alle Kanäle präsentieren
Was ist also notwendig, um eine gute Sichtbarkeit zu erlangen? Die Grundlage ist fast immer eine hochwertige Webseite, die anhaltend einen relevanten Content präsentiert. Darüber hinaus gilt es, eine Vielzahl von Marketingkanälen zu nutzen:
- Soziale Netzwerke
- Videoplattformen
- Adressbücher
- Plattformen zur Unternehmensbewertung
- Jobplattformen für Fachkraftgewinnung
Wird das Unternehmen mit möglichst vielen Kontaktpunkten versehen, werden alle wichtigen User-Gruppen adressiert. Einige Betriebe und Maler zeigen schon heute, wie es funktioniert und bieten inspirierende Beispiele. Die einzelnen Gruppen haben wiederum Schnittpunkte, die es allen Beteiligten erlauben, eine reibungslose Customer Journey zu durchlaufen.
Als Customer Journey bezeichnet man fünf Phasen, die den Kunden vom ersten Kontakt zum Kauf der Dienstleistung führen. Ein potenzieller Kunde kann in jeder Phase abspringen und der Auftrag ist dann verloren. Daher ist es wichtig, dass für alle Schritte eine hohe Sichtbarkeit des Unternehmens besteht.
- Aufmerksamkeit – was bietet das Unternehmen an?
- Favorisierung – was macht das Unternehmen besser als die Konkurrenz?
- Wunsch – darum sollte der Kunde bei dem Unternehmen bleiben.
- Anstoß – das sind die individuellen Gründe für den Kunden, die für das Unternehmen sprechen.
- Umsetzung – hier kann der Kunde direkt seinen Wunsch erfüllen.
In der Praxis könnten die fünf Phasen durch eine hohe Sichtbarkeit so aussehen:
- Der Kunde schaut bei Google nach „Malerbetrieb in Essen“ und erhält die Unternehmenswebseite als Resultat – die Aufmerksamkeit des Kunden wird geweckt.
- Der Kunde kann noch auf der Seite der Suchmaschine erkennen, was das Unternehmen von der Konkurrenz abhebt, etwa durch einen guten Metatext oder eine Werbeschaltung – der Kunde favorisiert das Unternehmen.
- Der Kunde informiert sich in den sozialen Medien oder auf Bewertungsportalen über das Unternehmen – der Wunsch, die Dienstleistung in Anspruch zu nehmen, wird gefestigt.
- Durch maßgeschneiderte Angebote auf der Webseite findet der Kunde die passende Dienstleistung – er erhält den Anstoß, eine Anfrage zu senden.
- Es gibt online eine Vielzahl von Wegen, direkt mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten: Webseite, soziale Medien, Bewertungsportale – der Kunde kann es leicht umsetzen, den Auftrag zu erteilen.
Fehlt dem Kunden in einer der Phasen ein Kontaktpunkt - ist die Sichtbarkeit des Unternehmens also nicht ausreichend - ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er die Customer Journey beendet. Das gleiche Prinzip greift für alle Zielgruppen. Es spielt keine Rolle, ob man als Unternehmen seine Dienstleistung vermarkten möchte oder auf der Suche nach Fachkräften ist, eine passgenaue Sichtbarkeit ist ein wichtiger Schlüsselfaktor.
Die richtigen Grundlagen schaffen
Es gibt kein allgemeingültiges Rezept für den Aufbau einer guten Sichtbarkeit. Denn jedes Unternehmen muss seine Strategie auf die eigenen Zielgruppen und die eigenen Kompetenzen anpassen. Gleichzeitig gilt es immer, die direkte Konkurrenz im Auge zu haben. Die beste Sichtbarkeit hilft wenig, ist die Strategie anderer Unternehmen der gleichen Sparte erfolgreicher.
Dennoch gibt es ein paar Grundlagen, die das Fundament jeder erfolgreichen Sichtbarkeitsstrategie bilden. An erster Stelle steht hier der Webseitenauftritt. Er ist der Dreh- und Angelpunkt, an dem alle anderen Bereiche zusammenfinden. Von hier aus werden Inhalte verlinkt und veröffentlicht, es werden Kontakte hergestellt und das Unternehmen präsentiert im Detail seine Leistungen sowie Vorzüge.
Eine weitere Grundlage sind einfache Adressbucheinträge. Diese sind für Suchmaschinen ein wichtiger Anlaufpunkt, um sozusagen die Existenz des Unternehmens schnell und korrekt zu verifizieren. Hier ist es wichtig, die Einträge aktuell zu halten. Alle weiteren Maßnahmen müssen individuell geplant und angepasst werden.
SEO als Tool für die Sichtbarkeit
Die sogenannte Suchmaschinenoptimierung (SEO) zielt darauf ab, die eigenen Online-Inhalte möglichst gut innerhalb der Suchmaschinenresultate zu platzieren. Hier sind Unternehmen aller Art vor allem stark von Google abhängig. Befindet sich das Unternehmen zu den gewünschten Keywords nicht auf der ersten Ergebnisseite, ist es nahezu unsichtbar über diesen Kontaktweg. Die Konkurrenz ist entsprechend hoch. SEO umfasst eine Reihe von Teilbereichen:
- Contentmarketing
- Usability
- Off-Page SEO (Backlinks)
- On-Page SEO (technische Optimierung)
Da dieses Thema extrem komplex und vor allem auch zeitaufwendig ist, lohnt sich die Zusammenarbeit mit erfahrenen Experten.
Google Ads und Co. für schnelle Resultate
Ein erstklassiges Instrument für eine verbesserte Sichtbarkeit sind Google Ads sowie Werbeschaltungen über soziale Netzwerke aller Art. Es gibt eine Reihe von Werbemodellen zu entdecken, die für jede Branche und jedes Budget optimierbar sind. Sie sind ein zielführendes Instrument, das auch von Laien mit Erfolg nutzbar ist. Google Ads nutzen zum Beispiel ein Prinzip, bei dem pro Klick bezahlt wird. Die Werbeschaltung wird zu einem bestimmten Keyword optimiert und jeder Klick, der auf die Webseite führt, wird bezahlt.
Umfangreichere Werbekonzepte setzen zum Beispiel auf Videowerbung über YouTube. Hier können unter Umständen Millionen von Usern erreicht werden. Auf sozialen Netzwerken wie Instagram kann die Werbeschaltung präzise auf die Zielgruppe optimiert werden. Vom Geschlecht über die Kaufinteressen bis hin zum Alter, der User wird passgenau angesprochen.
Individuelle Lösungen sind der Schlüssel
Welches Konzept für das eigene Unternehmen am besten funktioniert, wird also durch viele Faktoren beeinflusst. Die eigene Intention ist ebenso relevant wie die Art, in welcher die Zielgruppe sich online bewegt. Auch das Budget des Unternehmens ist ausschlaggebend.
Wer jedoch die Relevanz der Sichtbarkeit des eigenen Unternehmens im Internet unterschätzt, wird es in der Zukunft schwer haben, sich gegen die Konkurrenz zu behaupten. Denn die digitale Sichtbarkeit einer Firma hat direkte Auswirkungen auf den Erfolg in der realen Welt.
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